Der Potsdamer Platz schmückt sich – namentlich – mit fremden Federn, ist er doch nur eine vielarmige Kreuzung. Der eigentliche „Platz“ ist der „Leipziger Platz“ und schließt sich östlich an. Doch umgibt den Potsdamer Platz vor allem ein Mythos: die Verkörperung der 1920er Jahre, der Geschäftswelt, der Vergnügens und des Verkehrs. Hier gab es die erste Verkehrsampel auf europäischem Boden. Kaufhäuser schlossen sich in den Straßenzügen an, vor allem in der Leipziger Straße. Das Regierungsviertel an der Wilhelm- und Voss-Straße stellt nach Norden die Verbindung zum Pariser Platz her. Der Anhalter Bahnhof spuckte unter allen Bahnhöfen Berlins die meisten Besucher aus. Im Hintergrund bot der Tiergarten das ganze Gegenteil: Ruhe und Entspannung.
Nach dem 2. Weltkrieg zum Niemandsland geworden, provozierte dies die 1968er-Bewegung zu Blockaden auf Flächen, die der Mauer westlich vorgelagert waren. Eine Einschienenbahn zog Interessenten an...ja und als die Mauer fiel, startete ein neues Zeitalter. Den städtebaulichen Wettbewerb gewannen Münchner Kollegen (Hilmer&Sattler). Die einzelnen Baufelder wurden zur Spielwiese internationaler Architekten-Stars (Giorgio Grassi, Arata Isozaki/Steffen Lehmann, Hans Kohlhoff, José Rafael Moneo, Murpy/Jahn, Renzo Piano, Richard Rogers). Handel, Gaststätten, Hotels, Büros füllen die Geschosse. Und der „Öffentliche Raum“ wurde privatisiert. Heute ist alles ganz selbstverständlich auch ein Stück „Berlin“, das man so zwar nicht überall haben möchte, das aber eben auch nicht – wie von einigen befürchtet - die ganze Stadt kaputtmacht. Westlich schließt sich das Kulturforum an, das noch immer auf Weiterbau hofft. Es muss ja nicht fertig werden, denn was Berlin nie sein wird: eine fertige, eine perfekte Stadt!
Im Auftrag der Betreiber fertigte Ludwig Krause einen Faltplan zur Orientierung der Besucher in dem multifunktionalen Sony-Center.
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